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Schwittys Fahrradtour87 Teil 5

Fahrradtour durchs Nettetal

Von Harbeck bis Heiligenhaus /Teil 5

30 September 1987
Entsetzliche Nacht begleitet von Albträumen und Herzklopfen. Entweder liegt es am Alkoholkonsum oder eine Wasserader befindet sich unter unserer Schlafstätte (bin empfänglich für dieses Phänomen), jedenfalls bin ich am frühen Morgen (halb elf) derartig durcheinander, dass ich ohne Handtuch duschen gehe. Ärgerlich steige ich klitschnass in meine Jeans.

Die Wirtin bittet uns vor dem Frühstück zur Kasse, anscheinend hinterlassen wir keinen vertrauenswürdigen Eindruck. Wäre auch ein leichtes Spiel gewesen - einfach auf unsere Drahresel schwingen und ab durch die Mitte. Kalles Fünftagesbart erweckt sicherlich keinen aufrichtigen vertrauenswürdigen Eindruck, den er ansonsten verinnerlicht aber zur Zeit nicht veräußerlicht. Menschen mit Vorurteilen lassen sich vom Aussehen blenden. Ein schicker Gauner hat mehr Chancen als ein schlecht gekleideter Samariter. Kleider machen Leute!

Wir zahlen die geforderten sechzig Mark und radeln in Richtung Wegberg weiter. Wir durchqueren Niederkrüchten nach Brempt zum Harik See und kämpfen ständig mit dem Gegenwind wie Don Quijote mit den Windmühlen.

Jeder Fußgänger könnte uns überholen. Egal in welche Richtung wir fahren, das Gefühl, eine gläserne Wand zu passieren, begleitet uns den ganzen Tag. Dennoch genießen wir die Umgebung. Maisfelder soweit das Auge reicht. Die grasenden Kühe vermitteln uns eine friedliche ungewohnte Idylle - trotz unserem immer anwesenden Feind namens Wind. Kein Dorf weit und breit. Mir bleibt gar nicht anderes übrig, um zwei Bedürfnisse auf einem Maisfeld zu stillen. Einerseits leere ich meine strapazierte volle Blase, anderseits stille ich meinen Hunger anhand der reichlich vorhandenen Maiskolben.

Wir besuchen anschließend den Larsee und erkennen an den erstaunt glotzenden Kühen, dass wir selten anzutreffende Gäste sind, also den falschen Weg eingeschlagen haben. Frustriert ziehen wir weiter.


In Leuth werden wir von unseren inneren Zwängen erlöst. Passanten beschreiben uns eine mögliche Unterkunft in Hinsbeck die wir auch dankbar in Anspruch nehmen wollen. Weiter radeln wir an etlichen geschlossenen Gaststätten vorbei. Ein seltsamen Glücksgefühl begleitet unsere Tour, vielleicht produziert durch die Vorfreude einer erwartungsvollen Pension. Wieder erleben wir einen wundervollen Sonnenuntergang - Postkartenidylle pur. Kein Maler kann dieses Naturereignis so real festhalten. Es riecht nach Glück, wir sind nüchtern und unsere Sinne erleben dieses Schauspiel glasklar. Eigentlich ein Augenblick, der uns nachdenklich stimmen müsste.


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H
eute noch (2010) sehe ich dieses Schauspiel vor mir. Alle anderen Tage erlebe ich wie eine Nebelwand die Erinnerungen schluckt. Ohne schriftliche Aufzeichnungen wären diese Zeilen im Sumpf der Vergessenheit geraten. Damals jedoch war der Alkohol ein falsch verstandener Spaßfaktor - wie viel mehr Freude hätte uns dieses Abenteuer ohne das Gift beschert, denn wir brauchten kein Mittel zum Zweck der Endhemmung, wir beide waren auch nüchtern kontaktfreudig. Doch da diese Geschichte mit allen Fasern meines Herzens der Wahrheit entspricht, werde ich den blauen realistischen Weg des Dämmerzustandes der uns trotz allem soviel Freude bereitete weiter beschreiben!
Zurück zum Sonnenuntergang. Die Sonne leistet uns Gesellschaft, dieser willkommene Energiespender umhüllt uns mit seinen wärmenden Strahlen wie eine umarmende Mutter - obwohl sie ja eigentlich ein männlicher Fixstern ist, also besser, wie ein Vater. Wie heißt es so schön, wenn Engel reisen?
Erfreut entdecken wir in jeder kleinsten Ortschaft Kirchen. In Hinsbeck - einem Restaurant - bittet uns eine freundliche Wirtin, doch an den Tischen, nicht an der Theke Platz zu nehmen, obwohl wir gar nicht speisen wollen. Das Gebraute ist trotz der festlich gedeckten Tische ungewöhnlich preiswert. Den Löwenanteil der Unkosten verschlingt mal wieder der Spielautomat.




















Die Bedienung beschreibt uns wirklich detailliert den Weg zur nächsten Pension - wir sind sehr vergesslich. Obwohl wir eine ausführliche Beschreibung erhalten - die Wirtin nennt uns einen Zeitraum von zehn Minuten, fragen wir einen kleinen Jungen etwa fünf Minuten später nach Einkehrmöglichkeiten. Dieser erweckt den Eindruck eines zielsicheren Pfadfinders, denn er erklärt uns gleich dreimal gewissenhaft die Route. Wir verhelfen ihn also zu drei guten Taten gleichzeitig. Wir sind zufrieden - er ist zufrieden, denn nach Pfadfindertradition steht die nächste gute Tat erst wieder am Sonntag auf seinem Programm.

Anschließend überqueren wir die Straße und fragen erneut in einer Gaststätte nach. Sicherlich würden wir unser Ziel im Schlaf finden, doch gibt es eine bessere Ausrede der Orientierlosigkeit? Sollen wir zugeben, dass wir der Maßlosigkeit verfallen sind?

Die quirlige Wirtin und alle anwesenden Gäste weisen uns wild gestikulierend den uns eigentlich bekannten Weg, jeder in eine anderen Richtung. Nach einigen Absackern und neu gewonnen Freunden geht es einen Kilometer in tiefster Finsternis weiter. Wir schieben und eine kurvenreiche Steigung nimmt uns jegliche Kraft. Zu allem Übel streift mich noch beinahe ein entgegenkommender Bus. Wer ist breiter - der Omnibus oder ich? Wer mehr erschrocken - der Busfahrer oder wir?

Endlich erreichen wir die Pension Zum Mühlenberg. Uns erwartet ein sehr schönes Zimmer. Die überaus nette Wirtin - liegt es am Nettetal, das hier alle so nett sind? erkundigt sich bei uns, welche Frühstückzeit uns vorschwebt und erleidet einen leichten Schwächeanfall, als wir mit elf Uhr antworten - ein Wunsch, der uns bisher erfüllt wurde. Man bittet uns die Uhrzeit für halb zehn zu revidieren und pünktlich am Tisch zu erscheinen. Die Angst zu versagen bereitet mir ab halb zwei in der Frühe Schlaflosigkeit.

1 Oktober1987
Zum ersten Mal seit acht Tagen brechen wir wirklich in aller Herrgottsfrühe auf, nämlich um halb elf. Heute ist der 1 Oktober1987. Das Frühstück ist erwähnenswert und jeder Feinschmecker wäre auf seine Kosten gekommen,
obwohl der Kaffee dem Kalle auf dem Magen schlägt, ein aktueller Anlass, den Aufenthalt ein wenig zu verlängern. Außerdem beruhigt Hopfen und Malz Kalles nervöses Verdauungsorgan und so zwingt uns diese Erkenntnis zu einem flüssigem Verdauungsfrühstück.

Wir radeln nach Grefrath und besichtigen dort das Freiluft- und Spielzeugmuseum, wir wollen ja schließlich nicht NUR trinken sondern auch unseren kultivierten Verstand auffrischen. Nach dieser Aktion ist unser kreative Ader befriedigt.

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Danach geht es weiter in Richtung Wankum nach Horungen, dort müssen wir schließlich einkehren, denn dieses Schreiben musste ja durchgeführt werden (gute Ausrede nicht wahr?). Nach vier Bier (jeder) und einer ausführlichen Berichterstattung geht es weiter. Ziel dieser Strecke ist Horungen. Etwa sieben Kilometer radeln wir wie die verrückten gegen den Wind. Wir bewegen uns so langsam, als würde ein unsichtbarer Riese ein Schabernack mit uns treiben und unsere Gepäckträger festhalten.
Image and video hosting by TinyPicDie ohnehin mit allen möglichen und unmöglichen Ballast beladenen holländischen Fahrräder, die von Natur aus sowieso schwerer sind als unsere leichten Konstruktionen aus Deutschland. Zelt, Schlafsäcke und allerlei Campingkram, die einen komfortablen Aufenthalt auf einem Zeltplatz ermöglicht hätten, aber für unser Projekt absolut sinnlos waren.  

Ständig geht es bergauf, obwohl die optische Täuschung eine Talfahrt verspricht. Ich habe so etwas noch nie erlebt. So wie in der Wüste eine Fata Morgana, wird uns eine Sinnestäuschung vorgegaukelt, dass wir nie die Hoffnung einer Veränderung verlieren. Nur unsere Kraftanstrengungen beweisen den Irrtum eines Gefälles.

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In Herongen wird uns laut Reiseführer eine Kapelle und eine Kirche versprochen, die wir allen Ernstes von innen besichtigen wollen, die bis 15 Uhr laut Beschreibung geöffnet sein soll. Offensichtlich leidet der Küster unter der gleichen Krankheit mit deren Auswirkungen wir ständig Schwierigkeiten haben - nämlich unter Durst. Einem unerklärlichen Leiden, das weder eine ansteckende noch lebensbedrohende Implikation auslöst. Eine Reaktion die nach einem Schneeballsystem reagiert wie beschrieben: Durst - Alkohol - Planung wird geändert - Aufenthalt wird verlängert - Absicht wird nicht eingehalten, kurz erklärt: alles geht den Bach runter. Es gibt eine Alternative, die den Absturz verhindert: Durst - alkoholfreie Getränke - Urlaub erfolgt nach Plan.

Zurück zum Wärter der Kirche. Er ist von einer übertriebenen Pünktlichkeit besessen, denn er schließt eine halbe Stunde vor Betriebsschluss die Pforten. Nur eine Hochzeit, ein Todesfall innerhalb der Familie oder der besagte Durst veranlasst eine beschriebene Handlung. Image and video hosting by TinyPicWieder einmal enttäuscht ziehen wir wie besengte Ochsen weiter, aber das Wetter entschädigt uns für diese im Grunde genommenen geringen Niederlage. Eigentlich ein besser Pflichtbesuch, den wir uns zur Aufgabe gemacht haben, weil wir unseren Urlaub eine kulturelle Note geben möchten, auch wenn es sich nur um ein Quäntchen handelt.

Wir fitzen zurück nach Kaldenkirchen, immer die Hoffnung im Hinterschädel, Obdach in Bracht zu finden. Dort kehren wir in einer Imbissstube ein; bestellen ein kleines Bier stellen doch bald fest, dass ein Großes weit günstiger gewesen wäre.
Mein Bedarf, ein Telefongespräch zu führen bringt meinen schlechten (schlechten ist eigentlich geschmeichelt) Orientierungssinn auf den neusten aktuellen Stand und erinnert mich mal wieder daran, welch´winzige verlorene Schraube in dem Werk der Maschinerie ich wirklich bin, denn wieder einmal verirre ich mich  hilflos, obwohl kleine Kinder mir den Weg weisen, obwohl ich diese Strecke schon einige Male mit dem Kalle abgeklappert bin. Die Suche nach einer Telefonzelle gelingt mir nach einigen Irrwegen durch die bekannten und doch unbekannten alle gleich aussehenden Straßen, aber der Versuch einer erfolgreichen Verbindung scheitert an der Abwesenheit des Teilhabers. Niemand nimmt ab. 


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Ich kehre auf Umwegen zurück, nach dreißig Minuten erkenne ich die Imbissstube überglücklich von Weitem, oder besser an unseren bepackten Drahtesel, die davor parken. Später stelle ich fest, dass sich jenes Telefonhäuschen zweihundert Meter vom Imbiss befindet.

Vor Ort entleere ich vor lauter Aufregung Blase und Magen, trinke noch schnell einen halben Liter Altbier, dann geht es endlich weiter zur Pension, die uns der freundliche Wirt vermittelt hat.

Wir finden ein sechzig Mark teures Zimmer vor, in dem drei separaten Betten ein idyllisches Familienzimmer vermitteln. Obwohl wir nur EIN Bett benutzen, müssen wir die Kammer komplett bezahlen.  Der Schankwirt hat Pech, wenn man so einen entgangenen Umsatz bezeichnen darf, denn er hat heute Ruhetag. Wieder einmal zwingt uns dieser Umstand zu einer frühzeitigen Nachtruhe.

Hier soll noch erwähnt werden, das ich vor lauter Enthusiasmus oder flüssigen Nebensächlichkeiten ein wichtiges oder auch unwichtiges Ereignis vergessen habe.

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Hinter Hinsbeck in Grefrath hat uns noch ein Wegweiser-Museumsschild vom Weg abgebracht. Da wie unser kulturelles Limit noch nicht erreicht haben und wir uns als spontane Improvisten bezeichnen können, begehen wir einen kleinen Seitensprung ins Museum (Freilicht Spielzeug). Wir schauen uns eine altertümlichen Wohnung an und......ziehen lange Gesichter. Soll das wirklich alles gewesen sein? Wahrscheinlich haben wir den falschen Weg eingeschlagen, denn wir besichtigen einen alten Bauernhof, der sicherlich nicht zum Museum gehört. Er ist offensichtlich bewohnt und die Ziegenböcke, die ich mit meinen Lockrufen imponieren möchte, ignorieren mich einfach. Vielleicht erkennen sie einen minderwertigen Artgenossen, denn ich gehöre astrologisch zum Zeichen der Ziegen, oder besser Böcke, wenn auch Steinböcke und die haben halt auf dem Flachland nichts zu suchen.

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Die zwei-fünfzig deutsche Mark betrachten wir als rausgeschmissene unnötige Ausgabe, denn unsere Erwartungen sind nicht nur nicht erreicht, sondern betreffen sogar deutlich unsere negativsten Vorstellungen. Doch bald wird unser Irrtum aufgeklärt, denn wir stoßen auf das angesagte Museum. Eigentlich sind wir nun froh darüber, das wir unseren Fauxpas nicht mit einer Festnahme wegen Hausfriedensbruch bezahlen müssen. Schließlich sind wir unwissend in eine bewohnten Wohnung eingedrungen, auch wenn sie nicht abgeschlossen ist.

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Nun besichtigen wir das Spielzeugmuseum und sind angenehm überrascht. Dank dem unvorhersehbaren unerwarteten Ereignis gefällt uns die Ausstellung sehr gut.

Dieser Zwischenfall musste noch erwähnt werden, denn der Leser soll nicht den Anschein haben, als wäre die Trinkerei der absolute Zweck unserer Reise. Man muss auch die guten Vorsätze ansprechen.

Nun zurück nach Kaldenkirchen; doch halt, eine wichtige Niederlage säumt unseren Weg, die ich beinahe wieder vergessen hätte und ich möchte die originale Reihenfolge meiner Aufzeichnung einhalten.

In Herongen;
Image and video hosting by TinyPic ein vergeblich mühevoller Weg, den wir anhand unseren kleinen kostenlosen Reiseinformation Maar-Schwelm-Nettetalroute aus einem Reisebüro glücklich bezogen haben, verspricht man uns einen sehenswerten Brunnen. Da dieser sich auf einem Hügel befindet, der uns wie der Mount Everest vorkommt, lassen wir Brunnen Brunnen sein und fahren daran vorbei. Jede Anstrengung wird rigoros von uns vermieden. Obwohl sich inzwischen meine Oberschenkel vom Radfahren hart wie Stahl anfühlen (glaube ich zumindest) und jede Wette eingehen würde, Nüsse mit Leichtigkeit knacken zu können, nimmt mir der Gedanke einer Hügeleroberung jede Kraft. Uns interessiert keine Zisterne mehr.

Laut Prospekt wurden uns zwei Mühlen versprochen, die man besichtigen könne. Diese entpuppen sich als Windmühlen ohne Flügel. Da wir eine Mühle ohne Windantrieb nicht als vollwertiges Objekt betrachten, nehmen wir diese erst gar nicht in Angriff.

Endlich zurück nach Kaldenkirchen. Wir sitzen wieder hier, bei zwei Flaschen Bier im vorher erwähnten Drei-Bett-Zimmer und schließen den heutigen Tag feierlich ab. Eigentlich wollte ich jetzt mein Buch und den Beitrag schließen, aber ein authentischer unangenehmer Zwischenfall,
Image and video hosting by TinyPicder sich soeben nebenan auf dem Klo abspielt, zwingt mich zu einer Fortsetzung meiner heutigen Beiträge.

Ich wundere mich über die undefinierbaren Geräusche, die aus der Toilette dringen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser über den Kampf mit der Klobrille, die ich schon einmal beschrieben habe. Nur diesmal sind die Soundeffekte gedämpfter. Ich muss laut lachen, denn Kalle beschreibt mir später eine Begegnung der anderen Art.

Friedlich sitzt der auf dem Donnerbalken und seine spätere Beschreibung: Aug´ in Aug´mit einer Nuklearmücke, einem riesengroß Exemplar von Stechfliege.
Image and video hosting by TinyPicEr lässt sich auf einen ungleichen Kampf ein und besiegt fünf dieser Monster mit MEINER frisch getragenen Unterhose. Auf die Frage, warum er für derartiges Unterfangen nicht seine eigene Unterwäsche benutzen könne, schwafelt er von "wirkungslos" oder "ineffektiv". Nun weiß ich nicht, ob ich das als Kompliment oder Beleidigung einordnen soll. Ob die Viecher der Schlagkraft Kalles physischen Stärke oder der Ausdünstung meiner getragenen Leibwäsche erlegen sind, lässt sich nicht beschreiben. Jedenfalls hat er eine komplette Familie ausgerottet, nach Vorlage vom "tapferen Schneiderlein", nur viel dramatischer und gefährlicher. Da es sich hierbei nur um fünf nicht um sieben dieser Exemplare handelt, wird dieser Vorfall wohl nicht in die Geschichte der Märchen eingehen. Image and video hosting by TinyPicWir amüsieren uns noch köstlich, denn Kalle erzählt mir voller Freude, dass er eine Mücke voll am Schädel getroffen hat, die mit Messer und Gabel und umgebundener Serviette auf unsere Nachtruhe lauerte. Wir schlafen endlich ein.

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2 Oktober 1987
Die Rückfahrt ist die reinste Katastrophe. Pleite wie die Geier. Alles hat sich gegen uns verschworen und dann nur Gegenwind. Wir kämpfen gegen eine unsichtbare Wand, die jeden Versuch einer schnellen Rückkehr blockiert. Da wir wirklich nirgends mehr einkehren können, weil unsere finanziellen Verhältnisse nicht zum besten stehen, oder noch besser, gar nicht mehr stehen, müssen wir ohne Umwege nach Hause. Etwa einhundert Kilometer an einem Stück. Keine Kirche, kein Kiosk weckt unsere Interesse. Gezwungenermaßen - zugegeben. 

Wir machen Rast in der Nähe von Bonsdorf. Mein Bedarf auf Bier ist vorläufig gedeckt. Ich ernähre mich unterwegs von Weintrauben die wir von unserem letzten geglaubten Geld einkaufen. Kalle ernährt sich von Luft und ... Luft. Er ist zu geschwächt für andere Aktionen.

Weiter geht es und alles könnte so schön sein, wenn der Gegenwind uns die Heimfahrt nicht vergällen würde. Die Sonne lacht, ob an oder aus lässt sich nicht mit Gewissheit feststellen.

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In Linddorf, nach sechs Stunden. machen wir Rast. Von nun an kämpfen wir nicht mehr, wir schieben unsere Räder.

Ich muss hier erwähnen, das wir in Kaiserswerth vor der Fähre noch einmal zwangsläufig rasten müssen - und ich kann es nicht glauben, Kalle zaubert tatsächlich noch ein paar Mark grinsend aus der Tasche. Notration, mein Bedarf, den ich als gedeckt glaube, löst sich in Luft auf und ich bestelle in einer Wirtschaft ein Alt. Ich hege starke Zweifel an meiner deutsche Aussprache, denn man will mir statt meines geliebten Altbiers wieder ein Eis servieren. Gut das heute der Wirt noch einmal nachfragt. Ich reagiere ziemlich ungehalten zum Erstaunen der Bedienung.

Danach fahren wir wirklich erschöpft aber glücklich nach Hause.

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ENDE
Schwitty

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